Viele Menschen jammern darüber, dass alles teurer wird. Strom, Benzin, Kaffee oder Bahntickets. Dass die Waren immer teurer werden, ist normal und unter anderem von der Wirtschaftslage abhängig. Schließlich will jeder Produzent auch etwas verdienen und nach Möglichkeit den Gewinn maximieren. Kostete eine Kugel Eis 1990 beispielsweise rund 50 Pfennig, muss man heute schon zwischen 70ct und 1Euro auf die Ladentheke legen.
Auf der einen Seite kann man sagen, dass die Waren in der Regel immer teurer werden. Andererseits könnte man auch sagen, dass unser Geld immer weniger Wert wird. Während man früher für 2 D-Mark 2 Liter Sprit tanken konnte, würde sich jeder freuen, wenn man heute für 2 Euro auch 2 Liter Sprit haben könnte.
Dieses Phänomen wird als Inflation, als Teuerung oder auch als Geldentwertung bezeichnet. Der Begriff Inflation stammt aus dem Lateinischen und bedeutet das „sich Aufblasen“ oder das „Anschwellen“. Wobei der Preis im Vergleich zum materiellen Wert oder dienstleistenden Tätigkeit anschwillt.
Der Preis wird generell von Angebot und Nachfrage bestimmt. Bei einer Inflation geht man davon aus, dass mehr Geld als Güter vorhanden ist. Insofern können die Produzenten höhere Preise für ihre Waren verlangen.
Einfache Inflations-Rechnung
Als einfaches Beispiel wird hier vom statistischen Bundesamt ein virtueller Warenkorb herangezogen. Dieser Korb kostete am 31.12.2009 1.000 Euro. Ein Jahr später, am 31.12.2010 mussten die Verbraucher für dieselben Waren 1.20 Euro bezahlen, also 20 Euro mehr. Da der Nominalwert von 10 Banknoten á 100 Euro aber gleich blieb, betrug die Inflation in unserem Beispiel 2 Prozent.
Hat ein Verbraucher aber nur 1.000 Euro, kann er sich im zweiten Jahr nicht mehr den ganzen Korb kaufen. Nach dem einfachen Dreisatz kann er sich nur noch 98,04 Prozent des Korbes kaufen. Seine Kaufkraft verringerte sich also um 1,96 Prozent. Dieses Beispiel mit dem Warenkorb wird auch als Verbraucherpreisindex bezeichnet.
Formen der Inflation
Als leichte Inflation bezeichnet man eine Teuerungsrate bis maximal 5 Prozent pro Jahr. Diese Rate hat eher eine nachfragefördernde Wirkung, da die Menschen ihr Geld investieren oder ausgeben möchten, bevor es an Wert verliert. Bei Investitionen erwarten sie aber einen Ertrag, sodass die Rendite über der Inflationsrate liegen muss.
Eine schwere Inflation bezeichnet eine Teuerungsrate über 5 Prozent. Dabei verliert das Geld schneller seinen Wert als vergleichbare Güter. Seinen Höhepunkt in Deutschland hatte die Inflation in den 20er Jahren, als das Geld so entwertet wurde, dass Geldscheine im Wert von mehreren Milliarden Euro im Umlauf waren. Da das Geld in so einem extremen Fall nichts mehr Wert ist, wird der Tauschhandel wieder herangezogen. Das beste Beispiel ist die „Zigarettenwährung“ in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg.