Die Antwort auf diese Frage ist keinesfalls einfach zu beantworten – selbst für Experten aus der Branche. Dafür weiß man noch zu wenig darüber, wie sich die Kryptos in Krisenzeiten behaupten und wirkliche Langzeitbetrachtungen sind noch nicht möglich. Es gibt jedoch einige Anfängerfehler, die man auf gar keinen Fall begehen sollte, um in der Kryptoszene nicht unnötig Geld zu verbrennen.
Während sich viele mit der Frage beschäftigen, welche Kryptowährungen sie kaufen sollten, wird häufig vergessen, dass man auch klären muss, wo man die Kryptos kaufen will. Hier gibt es mit Brokern und Börsen zwei etablierte Wege, wobei der Kauf über eine Börse in der Regel attraktiver ist. Jeder, der sich Bitcoin, Ethereum & Co kaufen möchte, sollte zunächst einen intensiven Krypto Börsen Vergleich vornehmen, um einen Marktplatz für die virtuellen Münzen zu finden, der nicht nur sicher, sondern auch günstig ist.
Ähnlich wie beim Aktienhandel können die Gebühren einen massiven Einfluss auf die Rendite haben. Zudem gibt es weitere Fehler, die Anfängern beim überhasteten Einstieg in die Kryptoszene unterlaufen. Wir analysieren, welche Fehler dies sind und wie man sie vermeiden kann.
Es werden keine klaren Ziele definiert
Bereits vor dem Einstieg in den Kryptomarkt sollte klar definiert werden, welche finanziellen Ziele verfolgt werden. Hier spielt vorwiegend der Zeithorizont eine wichtige Rolle: Soll es sich um eine kurzfristige oder um eine langfristige Anlage handeln? Wie viel ist man überhaupt in der Lage zu investieren?
Vermieden werden muss zudem, dass man bei finanziellen Engpässen in Not gerät, weil die Investition zu hoch angesetzt wurde. Wichtig ist, die Funktionsweise des Marktes zu kennen und zu verstehen. Zudem sollte auch eine Exit-Strategie parat gelegt werden: Wer einen genauen Plan hat, zu welchem Zeitpunkt Vermögenswerte wie Krypto-Assets wieder verkauft werden sollen, sorgt dafür, dass er bei eventuellen Kursstürzen dennoch einen klaren Kopf behält.
Eigene Recherchen werden nicht gemacht
Es ist wenig hilfreich, wenn man sich ausschließlich auf Informationen aus dem Bekannten- und Freundeskreis verlässt. Das Gleiche gilt auch, wenn nur auf die Ideen und Äußerungen einflussreicher YouTuber gesetzt wird. Bei Investments gilt immer der gleiche Grundsatz: Sowohl für Aktien- als auch für Krypto-Käufe gilt, man sollte nie in etwas investieren, das gar nicht verstanden wird – das hat schon Warren Buffett gesagt.
In Foren oder auf anderen sozialen Plattformen findet man sehr viele wertvolle Informationen. Hier kann herausgefiltert werden, ob ein Krypto-Kauf Zukunftspotenzial hat und inwieweit sich das im aktuellen Preis widerspiegelt. Es ist also unerlässlich, selbst fundierte Recherchen anzustellen und sich eine eigene Meinung zu bilden, um nicht blind auf irgendwelche Aussagen und Werbeversprechen zu vertrauen.
Einstieg in die Krypto-Welt ohne Risikomanagement
Das Risikomanagement ist gerade in einem derart volatilen Markt wie dem Kryptowährungsmarkt unerlässlich. Hier gibt es eine Faustregel, die in der Wirtschaft und an jeder Börse Bestand hat und sie lautet: Niemals mehr investieren, als man bereit und in der Lage ist zu verlieren.
Beim Leverage-Trading wird ein Multiplikator für den eigenen Einsatz verwendet, davon ist Anfängern aber definitiv abzuraten. Ebenfalls sollte gut überlegt sein, ob man wirklich in Altcoins wie Ethereum und Cardano mit einer geringen Marktkapitalisierung investiert. Diese Coins versprechen zwar höhere Gewinne, wie zum Beispiel Bitcoin, dafür crashen sie aber bei Korrekturen ebenfalls um das Vielfache.
Zum falschen Zeitpunkt kaufen und verkaufen
Die psychologische Tendenz sieht leider so aus, dass wegen der Emotionen oft genau im falschen Moment agiert wird. Gerade, wenn die Preise plötzlich rasant ansteigen, sorgt das häufig dafür, dass Anfänger einsteigen oder nachgekauft wird. Wenn eine Kryptowährung in der nahen Vergangenheit ohne Korrektur gewaltig gestiegen ist, sollte man sich auf jeden Fall zurückhalten.
Das Gleiche gilt aber auch umgekehrt: Wenn der Preis fällt, regt das sofort den Impuls an zu verkaufen. Prinzipiell sollte aber genau umgekehrt agiert werden. Ist der Preis unten, wird gekauft. Ist der Preis oben, kann zumindest ein Teil verkauft werden.
Das Portfolio ist einseitig strukturiert
Grundsätzlich gilt, dass man niemals alles auf eine Karte setzen sollte, wenn man mittel- oder langfristig ein Portfolio aufbauen möchte. Bei den Kryptowährungen sind allerdings sowohl der Bitcoin als auch Ethereum als eine Art Ausnahme zu betrachten. Der gesamte Markt orientiert sich nämlich an diesen beiden größten Kryptos. Eine Diversifikation über hunderte Kryptowährungen hinweg ist nicht ratsam.
Dennoch sollte das weitere Portfolio gut gestreut sein, das gilt besonders, wenn man sich beispielsweise für Aktien, ETFs oder Immobilien interessiert. Kryptos sind volatilere und riskantere Asset, die eine gute Beimischung darstellen, aber nicht als einzige Investment-Optionen zu empfehlen sind.
Fehlleitung durch Marktkapitalisierung und Währungspreis
Es ist falsch, anzunehmen, dass eine Coin-Einheit, die günstig ist und nur wenige Cent kostet, viel stärker steigen kann als eine teure Kryptowährung, wie der Bitcoin. Wer das Potenzial verstehen möchte, der muss nachsehen, wie viele Coins dieser Währung im Umlauf sind und auch wie hoch die Marktkapitalisierung ist.
Für gewöhnlich ist das nämlich ein besserer Indikator, um zu sehen, ob der Preis einer Kryptowährung noch viel Raum nach oben hat. Allerdings kann niemand genau sagen, was die faire Bewertung für einen Coin ist, da es sich noch um eine zu neue Anlageklasse handelt. Auch die Marktkapitalisierung kann falsche Schlüsse zulassen, denn keine Kryptowährung ist aufgrund einer hohen Marktkapitalisierung als “too big to fail” einzustufen, wie es auf dem Aktienmarkt bei großen Unternehmen so schön heißt.
Nachlässigkeit im Hinblick auf die Sicherheit
Sobald es um den Kauf von Kryptowährungen geht, muss dafür gesorgt werden, dass das digitale Vermögen auch gut geschützt sein wird. Es ist ziemlich riskant, alles auf Krypto-Börsen zu belassen. Es besteht immer die Möglichkeit, dass entweder die Börsen oder auch der eigene Account gehackt werden.
Letztlich liegen die Schlüssel des eigenen digitalen Vermögens bei den Plattformen. Wenn es sich also um langfristige und hohe Investitionen handelt, sollte man sich entweder für eine digitale Wallet entscheiden oder ganz auf Nummer sicher gehen und eine sichere Hardware-Wallet wählen. Hier ist der Schlüssel zu den eigenen Kryptowährungen dann offline gespeichert.
Krypto-Kriminellen die Pforten öffnen
Nicht selten passiert es, dass man plötzlich von Beiträgen auf YouTube oder Twitter dazu eingeladen wird, Bitcoin, Ethereum oder andere Altcoins an eine Adresse zu schicken. Auch per Mail werden solche Aufrufe manchmal als Spam verschickt – oft auch in Form von Erpressungen. Solche Beiträge sind kriminell und sollten sofort gemeldet werden. Leider zeigt sich, dass immer noch viele Menschen auf diese Machenschaften hereinfallen.
Doch auch bei WhatsApp-, Telegram-Gruppen oder Foren ist das oberste Gebot immer absolute Vorsicht. Inzwischen werden die Profilbilder und Accounts bekannter Krypto-Influencer von Cyberkriminellen kopiert. So werden dann die Krypto-Inhaber geschickt auf Malware-verseuchte Webseiten gelenkt und persönliche Daten gesammelt.
Unachtsamkeit mit der Wallet-Adresse
Beim Versenden der Kryptos von einer Börse oder einer privaten Wallet an eine andere Börse gilt es immer sehr genau darauf zu achten, dass die Adresse auch wirklich absolut korrekt geschrieben wird. Diese Adressen bestehen immer aus Buchstaben und Ziffern.
Im Normalfall haften Kryptobörsen nicht für Fehler und ein Zahlendreher kann ausreichen, um seine mühsam ersparten Coins quer durch die Blockchain an eine falsche Adresse zu senden – auch wenn das eher unwahrscheinlich ist. Absolute Kontrolle und Vorsicht sind bei Transaktionen immer angesagt. Das ist der Preis, den man bei einer dezentralisierten Währung zahlt.