Der Begriff „Konjunktur“ hat zunächst mit Finanzen nur wenig zu tun. Er stammt eigentlich aus dem Lateinischen und bedeutet „Verbindung“ (coniungere = verbinden). An der Börse und im Finanzwesen bezeichnet der Begriff Konjunktur dabei die vier verschiedenen Phasen der Wirtschaft. Denn wie wahrscheinlich jeder schon erfahren hat, geht es auch mit der Wirtschaft immer wieder auf und ab. Diese Phasen sind aber nicht nur auf die Börse begrenzt. Auch sonst bezeichnet der Begriff Konjunktur verschiedene Phasen, beispielsweise in einem Betrieb, die mehr oder weniger zyklischen Schwankungen von Produktion, Beschäftigung, Zinssatz und Preisen.
Dass die Wirtschaft nicht auf einem gleich bleibenden Niveau bleibt, liegt unter anderem an den wechselhaften Größen des Angebots und der Nachfrage. Ob nun ein Aufschwung, ein Abschwung oder ein Tiefpunkt erreicht ist, kann unter anderem am Bruttoinlandsprodukt (BIP) festgemacht werden. Als wesentlicher Faktor gilt hier der Grad der Kapazitätsauslastung.
Die vier Wirtschaftsphasen
Die Wirtschaftskurve verläuft im Konjunktur-Modell wellenförmig. Der Aufschwung wird dabei auch als Expansion bezeichnet. Hat die Konjunkturkurve ihren höchsten Punkt erreicht (Hochkonjunktur), spricht man vom Boom. Nach dem Aufschwung folgt modelgemäß der Abschwung, der als Rezession bezeichnet wird. Hat die Konjunktur-Welle ihren tiefsten Punkt erreicht, spricht man von der Depression.
Dabei darf man natürlich nicht vergessen, dass es sich bei der Konjunkturkurve um ein Modell handelt. In der Realität kann es beispielsweise in einer Expansion durchaus zu kurzen Phasen der Rezession kommen, bevor der Boom erreicht ist. Die Theorie besagt dabei, dass langfristig die Konjunktur aufwärts gehen muss, also der nächste Boom immer etwas stärker ist als der vorherige.