Um mit der EC-Karte bezahlen zu können, benötigte man bisher entweder eine Unterschrift oder einen vierstelligen privaten PIN-Code. Das Zahlungsverfahren kann sich dabei in die Länge ziehen, wenn der Magnetstreifen beschädigt ist oder der Nutzer seine Geheimzahl vergessen hat. Zudem hat sich diese Zahlungsmethode als relativ unsicher herausgestellt, da Unterschriften gefälscht und Codes ausspioniert werden können. Zumindest die Wartezeiten sollen sich mit dem neuen „Girogo-Chip“ deutlich verringern.
So funktioniert der Girogo-Chip
Anstatt die EC-Karte in das entsprechende Lesegerät zu stecken reicht es, den Nahfeld-Chip in einem Abstand von rund vier Zentimetern an das entsprechende Lesegerät zu halten. Der Nahfeld-Chip ist bereits auf den neuen Girokarten angebracht. Die Karten, die bisher keinen dieser Chips haben, sollen zeitnah ausgetauscht werden. Bereits in diesem Jahr will beispielsweise die Sparkasse rund 16 Millionen Karten mit dem Nahfeld-Chip ausrüsten. Die Abbuchung erfolgt dann per Funk, wobei die Daten entsprechend verschlüsselt werden. Der „girogo-Chip“ kann zudem in Mobiltelefone integriert werden, sodass man auch mit seinem Handy bezahlen kann.
Feldversuche mit dem neuen Chip sind ab April im Großraum Hannover, Braunschweig, Wolfsburg geplant. Anschließend soll das Bezahlsystem bundesweit eingeführt werden.
Das Girogo-System ist dabei nur für kleine Beträge bis 25 Euro geplant. So soll man beispielsweise kleinere Einkäufe wie Zeitungen, Zigaretten, Kaffee oder ein Sandwich einfach kaufen können. Zudem soll für Nutzer der SparkassenCard die Karte - ähnlich wie die bisherige Geldkarte - zunächst mit einem Betrag von maximal 200 Euro aufgeladen werden können. Ob dieser Betrag noch erhöht wird, wird erst entschieden, nachdem die ersten Tests ausgewertet sind.
Vorteile des Girogo-Chips
Der größte Vorteil soll im beschleunigten Zahlvorgang liegen. So soll das Bezahlen laut Werner Netzel, Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, um rund 25 Prozent schneller gehen. Das sollen Tests in den Bundesligastadien von Leverkusen und Mainz bewiesen haben, wo die Fans in der Halbzeit Bier und Wurst einfach mit per Chip bezahlt haben.
Wie sicher ist Girogo?
Laut Anbieter soll Girogo sicher sein. Denn bei jeder Transaktion bleiben relevante Daten wie Name, Kontonummer, Betrag und Kartennummer anonym. Daher sollen die Zahlungen besonders sicher sein. Zudem sollen Kriminelle keine Chance mehr durch manipulierte Automaten haben, weil nicht der Magnetstreifen, sondern der Chip zum Einsatz kommt. Zwar gibt es nirgendwo hundertprozentige Sicherheit, aber zumindest der Zahlvorgang per Girogo soll vor Missbrauch sicher sein. Und wenn das Lesegerät mehrere Karten erkennt, wird der Zahlvorgang abgebrochen. Einzig bei einem Verlust der Karte bleibt einem nichts anderes übrig, als diese sofort sperren zu lassen.