Denkt man an James Bond, so fällt einem bei den alten Filmen immer ein, dass er einen Aston Martin fuhr. In den neueren Filmen ist 007 mit einem BMW unterwegs, wobei im neuesten Streifen wieder am Steuer seiner früheren Nobelmarke sitzt. Aston Martin hat es geschafft, seine Produkte im Film so geschickt zu platzieren, dass dem Zuschauer das Auto in Erinnerung bleibt. BMW hat den Nutzen von Product Placement in James Bond Filmen erkannt und es sich eine schöne Stange Geld kosten lassen, damit der Top-Agenten ein bayerisches Auto fährt. Zumindest so lange, bis es laut Drehbuch explodieren muss.
Diese PR-Maßnahme nennt sich Product Placement. Man versucht dabei, seine Produkte in anderen Medien geschickt zu platzieren, damit der Nutzer die Ware beim Einkaufen wieder erkennt. Die großen Firmen geben oft viel Geld aus, damit Schauspieler ein bestimmtes Getränk trinken oder eben ein bestimmtes Auto fahren. Product Placement findet man vor allem in Film- und Fernsehproduktionen und neuerdings auch in einigen Computerspielen.
150 Jahre Product Placement
Die Idee mit dem Product Placement ist im Übrigen nicht neu. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts ließ der Klavierfabrikant Conrad Graf vom Künstler Joseph Danhauser ein Bild malen, auf dem ein Klavier abgebildet war, auf dem groß der Firmenname des Herstellers zu sehen war.
Einige Formen des Product Placement
- Beim „Titelpatronat“ wird bereits im Titel der Name des Sponsors benannt. Dies ist auch für kleinere Firmen eine gute Möglichkeit, sich bekannter zu machen oder das Unternehmen in einen positiven Kontext zu bringen.
- Beim Corporate Placement versucht man, das Logo der Firma in Szene zu setzen. Dies kann im Hintergrund geschehen oder auch direkter, wenn beispielsweise die Protagonisten eines Filmes in ein bestimmtes Restaurant gehen.
- Beim On Set Placement tritt das Produkt, um das es geht, nur kurz im Hintergrund in Szene. Auf die Handlung hat es keinen Einfluss. Ein Auto fährt vorbei oder eine Flasche eines bestimmten Softdrinks steht ansonsten unbeachtet auf dem Tisch. Da das On Set Placement nicht hervorgehoben wird, wird es oft auch Stilles Placement genannt.
- Creative Placement beschäftigt sich direkt mit einem bestimmten Produkt. Hier werden kleine Geschichten für ein bestimmtes Produkt entwickelt, die auch aktiv in einem Film eine Rolle spielen können. Die modifizierten Autos bei James Bond oder ein tolles Laptop, mit dem ein Code geknackt werden sind Beispiele für das kreative Platzieren von Produkten, bei dem das Produkt in einen sehr positiven Zusammenhang gestellt wird.
- Beim Celebrity Placement bekommen Prominente das Produkt kostenfrei zur Verfügung gestellt. Anzüge, Uhren oder Schmuck können so mit einer berühmten Persönlichkeit in Verbindung gebracht werden, um beim Betrachter ein positives Gefühl zu entwickeln.
Product Placement ist dabei nicht unbedingt den großen Firmen vorbehalten. Auch kleinere Betriebe können zumindest lokal versuchen, ihr Produkt in Szene zu setzen. Mit etwas Kreativität findet jeder Unternehmer eine Möglichkeit, beispielsweise bei lokalen Fernsehsendern oder Veranstaltungen zu werben.
Ein Gegenbeispiel haben wir aber auch noch auf Lager: US-Filmemacher Quentin Tarantino verzichtet gerne auf Product Placement, erfindet lieber eigene Produkte wie die Red Apple-Zigaretten, für die es sogar Werbetafeln in seinen Filmen, gibt oder die Big Kahuna Burger aus Pulp Fiction, die auch in seinen anderen Streifen immer wieder auftauchen.