Bundesschatzbrief und Sparbrief basieren auf dem Prinzip der Zinsprogression. Dieses ist so einfach wie es logisch ist: Je länger der Anlagezeitraum, desto höher wird der Ertrag für den Anleger. Erhält ein Anleger für den Anlagebetrag im ersten Jahr beispielsweise 2 Prozent Zinsen, sind es im zweiten Jahr vielleicht schon 2,3, im dritten Jahr 2,7 Prozent und so weiter.
Diese Zahlen sind wohlgemerkt rein exemplarisch. Die Zeiten, in denen man mit Bundesschatzbriefen und Sparbriefen hohe Zinsen erzielen konnte, sind vorbei. Vor der Finanzkrise im Jahr 2008 etwa gab es im ersten Jahr für einen Bundessparbrief noch über 4 Prozent Zinsen, derzeit ist es gerade mal ein Viertel davon. Sparbriefe, die von den Banken ausgegeben werden, werfen in der Regel ein wenig mehr ab.
So funktionieren Sparbriefe
Ein Sparbrief ist ein festverzinsliches Anlageprodukt, welches die meisten Bankinstitute ihren Kunden anbieten. Die Zinssätze schwanken hierbei je nach Anbieter, orientieren sich jedoch im Großen und Ganzen an der aktuellen Marktlage. Die Verzinsung ist vorab für die gesamte Laufzeit von in der Regel sieben Jahren festgelegt. Die jährlich steigenden Zinsen werden dabei zum Jahresende vergütet.
So funktionieren Bundesschatzbriefe
Ein Bundesschatzbrief ist ebenfalls ein festverzinsliches Anlageprodukt, das von der Deutschen Finanzagentur ausgegeben wird und sowohl dort als auch bei allen Kreditinstituten erworben werden kann. Im Gegensatz zur Verwahrung bei den Banken, fallen beim Kauf über die Bundesrepublik Deutschland-Finanzagentur GmbH keine Gebühren an. Weiterhin sind beim Bund bereits Einmalanlagen ab 50 Euro möglich. Banken fordern in der Regel mindestens 1500 Euro Anlagesumme.
Man unterscheidet zwei Typen Bundesschatzbriefe: Bei Typ A beträgt die Laufzeit sechs Jahre, wobei die Zinsen jeweils am Jahresende ausgezahlt werden. Bei Typ B ist die Laufzeit ein Jahr länger, außerdem werden die Zinsen erst am Laufzeitende ausgezahlt.
Wichtig für sicherheitsbewusste Anleger: Bundesschatzbriefe haben kein Kursrisiko, da sie nicht börsennotiert sind. Damit unterscheiden sie sich beispielsweise von Bundesanleihen.
Sparbriefe oder Bundessschatzbriefe?
Stand Juni 2011, erhält man im siebten Jahr für einen Bundesschatzbrief 2,85 Prozent Rendite, bei einem Sparbrief sind es im Schnitt über 3 Prozent. Dafür hat der Bundesschatzbrief aber einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Nach einem Jahr Haltefrist dürfen Sie alle 30 Tage bis zu 5000 Euro Nennwert kostenlos zurückgeben.