Die weltweiten Öl- und Gasvorkommen sind begrenzt. Entsprechend steigen die Preise für die begrenzten Rohstoffe regelmäßig an. Für geschätzte 50 Jahren reichen die Reserven vielleicht noch, vielleicht ist auch schon vorher Schluss. Und steigende Energiepreise haben Auswirkung auf die Industrie.
Billige Energie scheint vor diesem Hintergrund der Schlüssel zu wirtschaftlichem Erfolg zu sein. Fracking soll die Lösung sein, glaubt man in den USA, denn mit der umstrittenen Fördermethode lassen sich bisher nur schwer oder gar nicht zugängliche Gas- und Ölreserven erschließen.
Beim Fracking wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck ins Erdreich gepumpt. Dort soll der immense Druck Schiefergesteinsschichten auseinanderbrechen und so Gas- und Ölvorkommen lösen. Umstritten ist diese Methode deshalb, weil Experten eine massive Verschlechterung der Grundwasserqualität durch die beigemischten Chemikalien fürchten.
In Europa ist man daher auch etwas skeptischer, während die Amerikaner mittlerweile von einer Re-Industrialisierung der USA träumen. Auf der anderen Seite des Atlantiks träumen Politiker und Energieversorger davon, durch Fracking von Energieimporten unabhängig zu werden oder sogar zu einem Exporteur zu werden. Doch betrachtet man die Zahlen, folgt eine erste Ernüchterung.
Aufgrund des gestiegenen Gaspreises ist die Förderung unrentabel geworden. Die Förderkosten übersteigen den aktuellen Gaspreis. Und wie es aussieht, ist die Gas- und Ölförderung durch Fracking wohl doch nicht so einfach, wie es zunächst aussah. Innerhalb des ersten Jahres geht die Förderung bereits um 40 bis 60 Prozent zurück. Dementsprechend ist die weltweite Nachfrage nach Bohrequipment und Pumpen massiv eingebrochen.
Zum Glück für unsere Umwelt bleibt die Unabhängigkeit durch Fracking vielleicht doch nur ein Traum. Politiker hierzulande sind jedenfalls gut beraten, wenn sie etwas genauer über den Teich schauen, bevor sie solche umstrittenen Fördermaßnahmen zulassen.