Die Hoffnung auf eine billige Entschuldung im Falle eines Währungs-Crashs ist trügerisch und kann existenzbedrohend werden. Ungeachtet dessen steigt die Verschuldung der privaten Haushalte. Grund ist die steigende Zahl an Immobilienkrediten.
Die anhaltende Wirtschaftskrise und das billige Geld treiben Anleger in Sachwerte. Darin liegt eine Gefahr, denn aufgrund der niedrigen Zinsen könnte man verleitet werden, zu hohe Summen aufzunehmen, die bereits in normalen Zeiten eine finanzielle Last darstellen.
Keine billige Entschuldung
Es gibt einige Menschen, die darauf hoffe im Falle einer Währungsreform, diese Schulden leicht loszuwerden. Ein folgenschwerer Irrtum, wie die Vergangenheit zeigt. Im Falle einer Währungsreform legt der Staat mit seiner neuen Währung das Geld für alle Verbindlichkeiten fest.
Der Staat ist nämlich nicht daran interessiert, dass sich Privathaushalte so einfach entschulden, weil das Volkswirtschaft und Banken gefährden würde. Stattdessen werden Schulden mit einem festgelegten Faktor in die neue Währung umgerechnet.
Ungleiche Umrechnung
Während das Geldvermögen in der Regel abgewertet wird, droht bei Schulden sogar eine Aufwertung, wir das Aufwertungsgesetz von 1925 zeigt. Auch mit der Einführung der D-Mark sah der Bundesbürger in die Röhre. Während er Tausch von Reichsmark in D-Mark in einem Verhältnis von 100:6,5 umgerechnet wurde, galt für Hypotheken eine Quote von 100:10. Die reale Schuldenlast stieg dadurch um über 50 Prozent.
Zugegeben, dabei handelte es sich um Notsituationen, in denen sich der damalige Staat befand, aber die Geschichte lehrte eben auch, dass sich Politiker immer wieder an alte Maßnahmen erinnern.
Die Hoffnung auf eine billige Entschuldung im Fall einer Währungsunion ist also unbegründet und sogar gefährlich. Stattdessen sollte man in Krisenzeiten nicht über seine Verhältnisse leben und nur Verbindlichkeiten im Rahmen der eigenen finanziellen Möglichkeiten eingehen. Außerdem ist es ratsam, für eventuelle Notfälle immer ein paar Euro in der Hinterhand zu haben.