In der Anfangszeit des Geldes bestanden die Münzen noch aus Edelmetall. Doch genau daraus entstanden auch Probleme. Schließlich hat Metall ein hohes Eigengewicht, und so manch betuchter Geschäftsmann war auf Hilfe angewiesen, um sein Vermögen überhaupt transportieren zu können. Erschwerend kam dazu, dass mit dem steigenden Handel auch der Bedarf an Geld zunahm, der mit Edelmetall nicht mehr so einfach gedeckt werden konnte. Aufgrund der hohen Fälschungsgefahr konnte der Nennwert einer Münze auch nicht sehr hoch sein. Der chronische Geldmangel der Fürsten führte ebenfalls dazu, dass eine alternative Geldquelle gesucht wurde. Hier musste eine Lösung gefunden werden. Und Hilfe kam von weit her – aus China.
China war das erste Land, das Geld auf Papier gedruckt in den Umlauf gebracht hatte. Als die Münzen knapp wurden, wurde in der westchinesischen Stadt Chengdu im Jahr 1024 Papiergeld eingesetzt, um einen Krieg zu finanzieren. Nach Europa gelangten die Banknoten durch Marco Polo, der 1276 auf einer seinen Reisen nach Fernost auf die Banknoten stieß und ihre Vorteile erkannte. In China hatte das Papiergeld allerdings keine allzu lange Geschichte. Denn es kam zu oft vor, dass Kaiser eine große Menge Banknoten drucken ließen, um ihre finanziellen Probleme zu beheben, ohne dafür jedoch die notwendige Deckung zu haben. So war Inflation im frühen China beinahe an der Tagesordnung.
Selbstgemaltes Geld
Auch wenn in Europa das Papiergeld bereits bekannt war, dauerte es noch mehr als 200 Jahre, ehe die erste Nation auf dem alten Kontinent Banknoten in den Umlauf brachte. Vorreiter war hier Spanien, das als erstes Land im Jahre 1483 Geld als Alternative zu fehlenden Münzen drucken ließ. In Amsterdam wurde 1609 erstmals Buchgeld geschaffen, 1661 brachte in Schweden eine private Notenbank Papiergeld hervor. Das nächste Land, in dem Papiergeld gedruckt wurde, war England. Dort bekam im Jahr 1694 der schottische Kaufmann Patterson als Gegenleistung für einen Großkredit von König William die Genehmigung, Papiergeld zu verwenden.
Als nächstes folgte Frankreich, das zwischen 1718 und 1720 Papiergeld im großen Stil in Umlauf brachte. Weitere Varianten waren die so genannten Tresorscheine, die im 18. Jahrhundert in Sachsen und Preußen verwendet wurden. In Österreich bekamen Bankkunden ab 1762 so genannte Bancozettel. Dabei beruhte das Vertrauen bei allen Varianten darauf, dass man das Papier in der Bank jederzeit gegen feste Münzen eintauschen konnte. Da die Banken über die jeweilige Deckung verfügten, wurden die Banknoten rasch zu einem festen Bestandteil des täglichen Handels.
Eine Alternative zu den Geldscheinen waren die so genannten Banknoten oder Bankzettel. Im 16. und 17. Jahrhundert bekamen Kunden von ihren Banken Quittungen über Münzen, die sie einbezahlt hatten. Diese Quittungen dienten als Zahlungsmittel, da sie bei allen teilnehmenden Banken sowie Juwelieren die Quittungen gegen Edelmetalle oder Münzen eintauschen konnten