Viele Menschen kommen ohne ihr Handy nicht mehr aus. Das Mobiltelefon ist Telefon, Terminkalender, Adressbuch, Digitalkamera, MP3-Player und Spielzeug in einem. Umso schlimmer ist es, wenn das Handy oder Smartphone gestohlen wird, es hinfällt oder jemand versehentlich Kaffee darüber gießt. Einige Anbieter haben schon länger eine Versicherung im Portfolio, mit der man sein Handy versichern kann. So entsteht durch einen Schaden am Gerät zumindest kein zu großer finanzieller Verlust. Es lohnt sich aber nicht unbedingt, eine Handyversicherung abzuschließen.
Wann greift die Handyversicherung
Je nach Versicherung haftet die Police für Sturz-, Kratz- oder Stoß-Schäden. Auch Schäden durch Flüssigkeiten werden in der Regel abgedeckt. Weiterhin sind Überspannungs- und Bedienungsschäden bei den meisten Anbietern versichert. Wer sein Handy so versichert hat, muss sich eigentlich nur noch um die verlorenen Nummern Gedanken machen.
Was ist nicht durch die Handyversicherung abgedeckt
Bei Diebstählen greifen viele Policen aber leider nicht. Hier lohnt sich ein genauer Blick in die AGBs des Anbieters. Häufig steht, dass Diebstahl, Liegenlassen, Vergessen oder Verlieren des Handys nicht im Versicherungsschutz inbegriffen ist. Um Schaden geltend machen zu können, muss das Handy immer „sicher mitgeführt“ werden. Dies ist im Falle eines Falles schwer zu beweisen. Nur wenn das Gerät nachweislich aus einer geschlossenen Tasche entwendet wurde, kommt die Versicherung für den Schaden auf.
Weiter beinhaltet die Police auch keine Abnutzung, Alterung oder Witterungseinflüsse. Gerade die Akkuleistung lässt im Lauf der Zeit oft nach. Hier übernimmt die Versicherung aber keine Kosten, wenn man den schlappen Akku austauschen möchte. Das gilt ebenfalls durch Schäden, die durch Viren verursacht wurden. Auch Software-Fehler sind kein Fall für die Handyversicherung. Diese haftet auch nicht bei einer unsachgemäßen Reparatur. Letztlich kommt eine Handyversicherung auch nur für den Gegenwert des aktuellen Geräts auf und nicht für den Neuwert.
Da der Wert eines Mobiltelefons sinkt schnell, sinkt auch die Versicherungsleistung. Beachten muss man ebenfalls, dass der tatsächliche Bruttoverkaufspreis als Gegenwert angeführt wird. Legt man sich beispielsweise ein subventioniertes iPhone zu, für das man dank des Vertrages nur 50 Euro bezahlt, sind auch nur diese 50 Euro abgedeckt.
Wann lohnt sich eine Handyversicherung?
Bevor man nun eine Handyversicherung abschließt, muss man bedenken, dass man bei den meisten Anbietern immer einen Selbstbehalt hat. Dieser kann je nach Versicherung bis zu 25 Prozent des Gerätepreises betragen. Bei einem durchschnittlichen Handypreis von rund 500 Euro wären das bereits 125 Euro. Zudem versichern viele Anbieter nicht jedes Gerät, sondern nur neue Telefone bis zu drei Monaten. Alte Geräte zu versichern ist nicht nur teuer, es lohnt sich auch nicht da ja nur der Listenwert des Handys erstattet wird.
Fazit: Bei einer Versicherungssumme von rund 4 Euro im Monat bei einer Laufzeit von zwei Jahren, kostet die Handyversicherung in jedem Fall knapp 100 Euro. Unter Berücksichtigung des Selbstbehalts muss der Schaden groß sein, damit sich eine Handyversicherung lohnt. Wer aber ein neues Smartphone kauft, das einen hohen Wert darstellt, sollte sich beim Kauf des Geräts überlegen, ob er sein neues Telefon versichern möchte. Für Billig-Handys oder alte Geräte lohnt sich diese Absicherung aber nicht. In jedem Fall sollte man die AGBs genau lesen, um im Schadensfall keine unangenehme Überraschung zu erleben.