In Zeiten der Euro-Krise und von unsicheren Zinssätzen möchten viele Anleger lieber in Steine investieren. Schließlich kann man den Kaufpreis für die Wohnung oder das Haus zum einem durch Mieteinnahmen bestreiten, zum anderen hat man selber einen Wohnsitz und muss später keine Miete mehr bezahlen. Doch auch bei dieser Form der Vorsorge lauert so manche Falle, die man im Vorfeld berücksichtigen muss, um keine böse Überraschung zu erleben.
1. Immobilie genau kennen
Wichtig ist immer, niemals die Katze im Sack zu kaufen, sondern die Immobilie genau schätzen zu lassen. Lassen Sie von einem Fachmann mögliche Mängel an der Bausubstanz feststellen. Auch die Heizung oder – bei einem Mehrfamilienhaus – ein Aufzug können größere Kostenfaktoren darstellen. Neben der eigentlichen Immobilie spielt auch die Umgebung eine große Rolle, wenn es um den tatsächlichen Wert geht. Sind beispielsweise stark befahrene Straßen in der Nähe? Wie ist die Verkehrsanbindung? Was befindet sich in der direkten Nachbarschaft? Gibt es geplante Baumaßnahmen, die auch die eigene Immobilie betreffen? Wie sieht es mit der Lärmbelästigung aus? Diese und weitere Faktoren können direkten Einfluss auf den Wert der Immobilie und auch auf den Mietpreis haben.
2. Nebenkosten beachten
Außer dem Kaufpreis kommen noch weitere Kosten auf einen zu, die man genau im Auge behalten muss. Beim Kauf fallen noch einmal rund 12 Prozent Nebenkosten an. Diese setzen sich beispielsweise aus Maklerkosten, Grunderwerbssteuer, Notarkosten oder der Grundbucheintragung zusammen. Für ein Haus, das 400.000 Euro kostet, sollten Sie also mit rund 450.000 Euro kalkulieren. Zudem dürfen Sie die laufenden Kosten nicht vergessen.
3. Zinsen vergleichen
Kaum jemand bezahlt eine Immobilie auf einen Schlag aus eigenen Mitteln. Daher nimmt man für den Kauf einen Kredit auf. Hier sollten Sie sich genau informieren, welches Kreditinstitut und welche Bank Ihnen die besten Konditionen anbieten können. Überlegen Sie sich genau, wann sie wie viel Geld ausgeben können. So gibt es auch verschiedene Finanzierungsmodelle mit Einmalzahlungen, festem Zinssatz oder Resttilgungen. Holen Sie sich verschiedene Angebote ein und vergleichen Sie genau die Bedingungen, zu denen Sie einen Kredit angeboten bekommen.
4. Mieter kontrollieren
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Wenn Sie vorhaben, Ihre neue Immobilie zu vermieten und den Kaufpreis von den Mieteinnahmen bestreiten, sollten Sie vorher Ihre Mieter genau unter die Lupe nehmen. Die Zahl der Mietausfälle und der Mietnomaden ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Um auf den Kosten nicht sitzen zu bleiben, ist es von enormer Wichtigkeit, zu wissen, an wen man die Wohnung vermietet. Daher ist es zum einen wichtig, die Mieter persönlich kennenzulernen, bevor der Mietvertrag unterschrieben wird. Zudem ist es wichtig, sich Informationen über den künftigen Mieter einzuholen. Über eine Schufa-Auskunft können Sie viel über die Kreditwürdigkeit Ihres potenziellen Mieters erfahren. Wichtig ist auch zu wissen, ob der Mieter über ein geregeltes Einkommen verfügt. Hier können Sie sich die Gehaltsabrechnung der letzten drei Monate vorzeigen lassen. Weiter gibt es die Möglichkeit, sich mit einer Mietschulden-Freiheitsbescheinigung zeigen zu lassen, dass der Mieter bei seinem alten Vermieter keine Schulden hat und seine Miete pünktlich und regelmäßig bezahlt hat.